Greenpeace Studie: weltweit 100% Erneuerbare Energien bis 2050 machbar

Was haben die Internationale Energieagentur IEA, die Investmentbank Goldman Sachs und die amerikanische Energiebehörde  gemeinsam? Sie alle haben in der Vergangenheit Prognosen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien veröffentlicht, die schlechter waren als die Prognosen von GreenPeace. Deshalb sollte man aufhorchen, wenn Greenpeace jetzt die neue Studie zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, gemeinsam erstellt mit dem Institut für Technische Thermodynamik – Systemanalyse und Technikbewertung des Deutschen Luft- und Raumfahrt Zentrums (DLR), veröffentlicht. Wichtigste Nachricht: nicht zuletzt durch den dynamischen Zuwachs der Erneuerbaren Energien in den letzten 10 Jahren ist das Ziel von 100 % Erneuerbarer Energieversorgung auf der ganzen Welt machbar.

Greenpeace: 100 % nachwachsende Energien für alle sind bis 2050 schaffbar

Es gibt einen drastischen Wechsel im Energiesektor. Nachwachsende oder Erneuerbare Energien wurden mittlerweile in den meisten Ländern zum Mainstream geworden und die Preise dafür sind dramatisch gefallen. Die Studie von Greenpeace zeigt, dass wir unsere Energieversorgung zu den Erneuerbaren Energien hin umbauen und damit die Emission von CO2 bis zum Jahre 2020 konstant halten können. In den folgenden Jahren würden die Treibhausgas-Emissionen dann auf praktisch Null im Jahre 2050 abgesenkt werden können .

Der Vorschlag von Greenpeace: phasenweiser Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Die Greenpeace Studie schlägt einen phasenweisen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern vor. Zuerst sollte aus der schädlichsten Treibhaus-Gift-Schleuder Braunkohle-Verstromung ausgestiegen werden, dann aus Kohle, Öl und zu guter Letzt auch aus dem relativ atmosphäre-schonenden Gas.

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So könnte der phasenweise Ausstieg aussehen (Greenpeace, Grafik: Grünes Geld GmbH)

 

 

Dabei wurden die Ausstiegszeitpunkte so gewählt, wie die derzeitigen Öl- und Gasfelder zur Neige gehen. Die Suche nach neuen Öl- und Gasfeldern sollte demnach als ein hoch risikoreiches Investment angesehen werden, denn die gefundenen Energien wären möglichweise zum Zeitpunkt der Verwertung schon wertlos.

Die nachwachsenden Rohstoffe haben bewiesen, dass sie den Wechsel schaffen können

Folgende Schlüsse zieht Greenpeace in der Studie:

– Beim Zubau von Energieerzeugungsanlagen haben die Erneuerbaren weltweit 60 Prozent beigetragen (Jahr 2014)

– Durch den starken Ausbau von Photovoltaik (PV) und Windkraft sind die Kosten massiv gefallen. PV und Wind sind deshalb in den meisten Regionen gegenüber neu gebauten Kohlekraftwerken wettbewerbsfähig

– Die Erneuerbaren Energien wachsen immer schneller, obwohl ein globales Subventionssystem weiterhin die fossilen Brennstoffe bevorzugt. Laut Internationaler Energie Agentur (IAE) erhalten die fossilen Brennstoffe jährlich rund 550 Milliarden USD an Subventionen und damit rund das Doppelte im Vergleich zu den nachwachsenden Energien

– schon innerhalb der nächsten 15 Jahre kann der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strom-Mix von heute 21 Prozent auf 64 Prozent verdreifacht werden. Es würden dann fast 2/3 des Stromes aus Erneuerbaren Energien stammen

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Zahlen der IAE: die Subventionen für fossile Energien weiterhin doppelt so hoch (Grafik: Grünes Geld GmbH)

 

 

Wärmeerzeugung und Transportwesen sieht Greenpeace als die großen Herausforderungen

 

– Das Öl für Heizungsanlagen wird durch Solarkollektoren, Geothermieanlagen und Energie aus nachhaltig erzeugtem Wasserstoff ersetzt

Gas wird die letzte fossile Energie sein, wird aber durch Wasserstoff, der von Erneuerbaren Energien erzeugt wird, ersetzt

– Die größte Herausforderung stellt das Transportwesen dar. Hier werden technische Revolutionen und viel Forschung und Entwicklung benötigt, ganz besonders in den Bereichen Luftfahrt und Schifffahrt. Die fossilen Treibstoffe könnten hier durch Bio-Kraftstoffe, nachhaltig erzeugtem Wasserstoff und synthetischen Treibstoffen aus erneuerbaren Energien ersetzt werden. Der Verbrauch an elektrischer Energie steigt also, wird jedoch mit nachwachsenden Rohstoffen erzeugt

 

Der Wechsel auf 100% Erneuerbare wird Arbeitsplätze bringen

– In jeder Phase des Wechsels hin zu den Erneuerbaren Energien werden mehr Arbeitsplätze entstehen. Trotzdem sieht die Internationale Energie Agentur IEA die Arbeitsplätze ab 2020 fallen. Greenpeace sieht sie dagegen steigen – von heute bis 2030 um 20 Millionen. Der Grund ist das starke Wachstum und die großen Investitionen in die Erneuerbaren Energien.

– Genauere Zahlen schätzt Greenpeace auch ab: Die Photovoltaik-Industrie wird auf 9,7 Millionen Arbeitsplätze kommen, in etwa die Anzahl der Arbeitsplätze in der Kohleindustrie heute. Die Windenergie wird auf 7,8 Millionen Arbeitsplätze kommen, doppelt so viele wie in Öl & Gas aktuell beschäftigt werden

– Auch bei den Arbeitsplätzen geht es um einen allmählichen Übergang, die Übergang wird nicht über Nacht geschehen. Auch in 2030 werden beispielsweise noch 2 Millionen Menschen in der Kohleindustrie arbeiten

 

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Mehr Arbeitsplätze im Energiesektor als heute: die Erneuerbaren (Grafik: Grünes Geld GmbH)

 

 

 

 

Die Kosten sind hoch, aber die Einsparungen sind noch höher

Die Erneuerbaren Energien schicken keine Rechnung. Deshalb werden langfristig die Erneuerbaren Energien kostengünstiger sein als die fossilen Energieträger. Der Break-Even-Punkt ist zwischen 2025 und 2030 zu erwarten. Die Investitionskosten um den Übergang hin zu 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen zu schaffen betragen laut der Studie rund 1 Billion USD jährlich. Dem stehen jedoch Einsparungen von 1,07 Billionen USD jährlich gegenüber.

 

Immer mehr Unterstützung für 100 % Erneuerbare

Die mehr der Wissenschaftler, Ingenieure und Aktivisten ist nicht nur der Ansicht, dass 100 % Erneuerbare Energien nicht nur erreichbar, sondern auch wichtig sind.

 

Auch auf lokaler Ebene gibt es immer mehr Unterstützung in Wirtschaft und Politik. Von den rund 200 Ländern der Erde haben mittlerweile 164 Länder Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren Energien definiert. Einige Städte haben sich zu 100 Prozent Erneuerbare Energien bekannt, in letzter Zeit Fukushima in Japan, Maui County auf Hawai.

 

Hier die Originalquellen:

 

Energy Revolution 2015 Full Report

Energy Revolution 2015 Executive Summary

Energy Revolution 2015 Key Messages

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Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.

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