Photovoltaik-Industrie: Boom in der Krise

Das erst Quartal 2020 war für den Dresdener Solarmodulhersteller Solarwatt das beste in seiner Geschichte. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsatzerlöse um satte 60 Prozent. Noch extremer stieg der Auftragseingang: plus 140 Prozent.

Auch Tobias Schütt, Chef des Hamburger Vermieters von Solaranlagen DZ-4: „Wir hatten mit einem Rückgang der Nachfrage wegen Corona gerechnet, aber das Gegenteil ist der Fall.“ Es laufe bombastisch.

Der vor 20 Jahren ausgelöste Photovoltaikboom durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz der Regierung Schröder / Fischer führte mittlerweile zu 1,8 Millionen Anlagen zur Erzeugung des sauberen Sonnenstromms, der immerhin acht Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland deckt.

Auch Anleger wie Investoren bei den Wattner-Solarfonds, den hep-Solarfonds oder den Reconcept Solarfonds sind begeistert. Stabile politische Rahmenbedingungen und gute, immer weiter steigende Sonnenwerte sorgen für stete und hohe Erträge von bis zu acht Prozent Rendite im Jahr.

Bedrohung durch Politik

Carsten König, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Solarwirtschaft BSW ist überzeugt, dass die Coronakrise höchstens eine kleine Delle in der Solarbranche hinterlässt.

Die Wiederholung der politischen Fehlentscheidungen von 2012 besorgt ihn. Damals wurde durch starke und plötzliche Senkung der Einspeisevergütungen für Solarstrom die weltweit führende, deutsche Solarbranche praktisch über Nacht vernichtet. Chinesische Firmen füllten die Lücke und beherrschen heute rund 60 Prozent des Weltmarktes für Photovoltaikzellen. Erst drei Jahre später, seit 2015, geht es mit der Branche wieder aufwärts.

Heute bedroht die Nicht-Reaktion aus Berlin auf das Erreichen des 52-GW-Deckels die Branche. Wenn 52-GW an Photovoltaik-Leistung installiert ist, soll mit der Förderung von kleinen und mittelgroßen Solaranlagen in Deutschland Schluss sein. Das dürfte im Sommer der Fall sein.

Dabei ist der 52-Gigawatt-Deckel polistisch längst abgeschafft, nämlich im Rahmen des Klimapakets aus 2019. Weshalb das seitdem noch nicht in Gesetze umgesetzt wurde, weiß in Berlin niemand. Offiziell heißt es im verantwortlichen Wirschaftsministerium der CDU, dass die Abstimmung laufe.

Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.

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